Similia similibus curentur – Wie funktioniert Klassische Homöopathie?

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Similia similibus curentur – Wie funktioniert Klassische Homöopathie?

Nach Auffassung der Klassischen Homöopathie waltet in jedem Lebewesen die überall anwesende, selbstständig tätige Lebenskraft. Indem ein Krankheitsverursacher – das können Viren, Bakterien und Pilze, aber auch eine ungesunde Lebensführung, traumatische Erlebnisse, dauerhafter Kummer u.s.w. sein – auf diese Lebenskraft einwirken kann, führt dies zu einer Reaktion der Lebenskraft, die wir im Außen als Krankheit beobachten können. Diese Reaktion ist jedoch nichts anderes als der Versuch der Lebenskraft, die ursprüngliche Ordnung (Gesundheit) im Organismus wieder herzustellen. An diesem Punkt setzt die Klassische Homöopathie an und unterstützt den Organismus in seinem Selbstheilungsversuch und führt so zu dauerhafter Heilung.
Krankheit wird nicht als isoliertes vereinheitlichtes Geschehen auf der rein körperlichen Ebene betrachtet sondern als ein ganz individuelles Ereignis auf den vier verschiedenen Ebenen eines Menschen.

So erfährt der Kranke sein Kranksein natürlich auf der physischen Ebene: Hautausschläge, Schnupfen, Bronchitis, Eisenmangel, starke Menstruationsblutungen u.s.w.

Gleichzeitig bemerkt er aber auch auf der funktionellen Ebene: Er funktioniert anders oder schlechter als vor der Erkrankung. er ist schlapp, hat keine Lust zu essen, schläft schlecht, schwitzt mehr und friert ständig u.s.w.

Auf der Gefühlsebene bemerkt er jetzt vielleicht Gefühle, die er sonst nicht hat: Er ist am liebsten allein, er fühlt sich einsam und traurig, er will aber nicht getröstet werden.

Und schließlich nimmt er vielleicht Veränderungen auf der geistigen Ebene wahr: Er kann nicht mehr denken, nichts behalten, vergisst, was er sagen wollte u.s.w.

Natürlich ist kein Mensch gleich und so reagiert jeder Mensch auf seine eigene, individuelle Art und Weise auf Störungen seiner Lebenskraft. Nehmen wir nur einmal die unterschiedlichen Reaktionsmuster auf eine unangenehme Nachricht: Der eine wird in Tränen ausbrechen, der andere wird es nicht glauben wollen, ein Dritter schließt sich in seinem Zimmer ein, wieder ein anderer ist wie versteinert. Jeder wird gemäß seiner Eigenart reagieren – und jeder kann auch nur auf seine Art reagieren. Die Klassische Homöopathie nennt diese individuellen Reaktionsmuster, diese Eigenartigkeiten und individuellen Züge eines jeden Menschen die Konstitution.
Weil jeder Mensch als Individuum und auf seine eigene Art und Weise krank wird, d.h. weil jeder Mensch in seinem Kranksein seine eigenen und individuellen Symptome auf allen vier Ebenen entwickelt, ist das Erkennen dieser Symptome der Schlüssel zu Heilung.

Das ausführliche erste Gespräch mit dem Patienten (Erstanamnese) kann sich über 2 Stunden erstrecken, manchmal muss ein zweiter Anamnese Termin vereinbart werden. Während dieser, nur in der Klassischen Homöopathie eigenen, gründlichen Fallaufnahme, ergibt sich ein präzises individuelles Bild des kranken Patienten auf jeder Ebene: physisch, funktionell, emotional und geistig. Der klassisch arbeitende Homöopath macht sich ein umfassendes Bild von der Krankengeschichte (unter Einbeziehung aller bisherigen medizinischen Befunde) und hält dabei viele Informationen schriftlich fest. Parallel erfolgt die Auswertung der Symptome und Patientenaussagen, der vorliegenden medizinischen Befunde und der eventuell eigenen körperlichen Untersuchung. Erst nach sorgfältiger Prüfung aller Faktoren wird dem Patienten die passende und für ihn spezifische Arznei verordnet.

Wenn beispielsweise drei Patienten an Migräne leiden, so bekommt wahrscheinlich jeder von ihnen ein anderes, speziell für ihn ausgewähltes Arzneimittel. Selbst, wenn das allgemeine Krankheitsbild übereinstimmt, unterscheidet sich die persönliche Ausprägung der Krankheit bei jedem Patienten.

Grundpfeiler der Klassischen Homöopathie (von homoios = ähnlich, pathos = Leiden) ist das Ähnlichkeitsgesetz, das besagt, dass Ähnliches mit Ähnlichem geheilt werden muss. SIMILIA SIMILIBUS CURENTUR: Eine Arznei, die wenn man sie einnimmt, bei einem Gesunden eine bestimmte Symptomatik hervorbringt, ist imstande, einen Kranken mit dieser gleichen Symptomentotalität zu heilen.

Wenn der Homöopath nun das individuelle Krankheitsbild eines Patienten erarbeitet hat, dann wird er die Arznei für ihn suchen, die in der Lage ist, dasselbe Symptomenbild am Gesunden hervorzurufen.

Diese Arznei unterstützt dann den Selbstheilungsprozess des Körpers, stärkt die körpereigene Abwehr und stellt das Gleichgewicht im Organismus wieder her.

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